Angesichts der von der Regionsversammlung festgelegten Ziele für Klimaschutz und Bildungsteilhabe zeigt sich die Gruppe CDU/FDP in der Regionsversammlung entsetzt über den anhaltenden Dauerheizbetrieb an der Janusz-Korczak-Förderschule in Springe. Dort läuft die Heizungsanlage immer noch ganzjährig, wie die Regionsverwaltung jetzt auf eine Frage des Abgeordneten Bernward Schlossarek schriftlich bestätigte. „Wir haben nun Hochsommer und der Regionspräsident findet in unseren Schulen den Schalter für die Heizung nicht?“, fragt sich Bernward Schlossarek.
Der Gruppenvorsitzende und schulpolitische Sprecher ging Hinweisen aus dem Springer Schulvorstand nach und richtete dazu eine schriftliche Anfrage an die Regionsverwaltung. In der Antwort räumt diese nun ein, dass nach „verschiedenen kleinen Reparaturen“ in Teilen des Schulgebäudes Temperaturen regelmäßig über 20 Grad Celsius herrschen, aber die Heizungsanlage laufe ohne jegliche bedarfsgerechte Steuerung.
Zudem offenbart die Antwort massive Versäumnisse. Zwar seien Reparaturarbeiten und Software-Erneuerungen erfolgt, eine funktionierende Steuerung der Heizung sei jedoch weiterhin nicht gegeben und ein akuter Handlungsbedarf werde nicht gesehen.
Statt konkreter Lösungen listet die Verwaltung lediglich allgemeine Absichtserklärungen auf: Ein dauerhafter Servicevertrag soll erst noch angestrebt werden, eine vollständige Bestandsaufnahme steht noch aus.
„Diese Passivität der rot-grün geführten Regionsverwaltung ist nicht hinnehmbar. Was wir hier lesen, ist energiepolitisch absurd und bildungspolitisch verantwortungslos. Eine Förderschule mit besonderen Anforderungen an den Gesundheitsschutz unserer Kinder wird so zur ganzjährigen Sauna – diese Doppelmoral ist unerträglich“, bewertet Schlossarek die Antwort.
Der Fall an der Springer Förderschule reiht sich ein in eine Vielzahl von Versäumnissen, die durch den 885 Millionen Euro schweren Sanierungsstau entstandenen des Schulträgers Region Hannover entstanden sind.
„Wohin man sieht, es fehlt am Elementarsten: fehlende Unterrichtsräume, undichte Dächer, marode Fenster, veraltete Brandschutztechnik und eine digitale Infrastruktur aus der Steinzeit. Wir sehen hier ein Totalversagen in der ziellosen Investitionspolitik der letzten Jahre“, urteilt Bernward Schlossarek und fordert abschließend: „Es wird höchste Zeit, dass die Region unseren Schulen vorderste Priorität einräumt. Wenn eine Schulverwaltung nicht einmal die Temperatur in ihren eigenen Gebäuden im Griff hat, wie will sie dann den Weg in die Zukunft gestalten?“