„Wir stehen kurz vor Einführung eines bundesweiten Rechtsanspruchs – und die Region Hannover hat noch nicht einmal mit dem Bau begonnen. Das ist ein bildungspolitisches Armutszeugnis. Wir sprechen hier nicht von Verzögerungen im Planungs- oder Bauablauf, sondern vom völligen Stillstand: keine Planung, kein Bauantrag, kein Budget, kein Zeitplan – nichts“
„Es ist ein Skandal, dass schwerbehinderte Kinder zum Teil in ungeeigneten Räumen schon unterrichtet werden mussten, weil die Schule aus allen Nähten platzt. Die Zustände an der Heinrich-Ernst-Stötzner-Schule sind nicht nur bildungspolitisch untragbar, sondern auch ein sozialpolitisches Armutszeugnis für unsere Region“
„Von der Decke tropft es, Rohre sind undicht, Heizungen fallen aus – und die Verwaltung schiebt EU-Ausschreibungen und Planungsprozesse vor, statt endlich zu handeln. Es ist ein Armutszeugnis, wie wenig hier für die betroffenen Kinder und Lehrkräfte erreicht wurde“
Angesichts eines Sanierungsstaus an den regionseigenen Förderschulen von rund 1 Mrd. Euro ist die meditative Haltung der Regionsverwaltung nicht zu akzeptieren.
Neben der angespannten Raumsituation weist das Schulgebäude der Heinrich-Ernst-Stötzner-Schule einen erheblichen Sanierungsbedarf auf. 2015 wurde eine Generalsanierung des Bestandsgebäudes beschlossen. Da die Regionsverwaltung in den Jahren nach der Beschlussfassung zu der Erkenntnis gelangte, dass eine Generalsanierung im laufenden Betrieb weder den Schülern noch den Lehrkräften zuzumuten ist, wurde der Beschluss der Regionsversammlung von der Regionsverwaltung nicht ausgeführt.
Um die Eberhard-Schomburg-Schule zu entlasten, sind seitens der Regionsverwaltung Baumaßnahmen in Burgdorf zur Erweiterung der Förderschulkapazitäten in Aussicht gestellt worden. Da allerdings dieses mögliche Neubauvorhaben seit Jahren stagniert, kann davon ausgegangen werden, dass eine spürbare Abhilfe kurz- bis mittelfristig nicht möglich ist.
Laut einer groben Schätzung der Regionsverwaltung beläuft sich der Sanierungsstau an Schulen der Region auf rund 885 Millionen Euro.
„Statt in moderne, inklusive Lernorte zu investieren, werden Provisorien geschaffen, die den tatsächlichen pädagogischen Anforderungen nicht gerecht werden. Es ist beschämend, dass ausgerechnet die schwächsten Schülerinnen und Schüler unserer Gesellschaft in überfüllten, sanierungsbedürftigen oder längst aufgegebenen Schulgebäuden unterrichtet werden sollen“
Die Pläne für einen Erweiterungsbau geben nun Hoffnung für die Paul-Moor-Schule. Die Gruppe CDU/FDP begrüßt die dringend notwendige Planung, doch mahnt auch zu Tempo. „Die Lage lasse keinen weiteren Aufschub mehr zu“, erklärt Gruppenvorsitzender Bernward Schlossarek.