„Wir stehen kurz vor Einführung eines bundesweiten Rechtsanspruchs – und die Region Hannover hat noch nicht einmal mit dem Bau begonnen. Das ist ein bildungspolitisches Armutszeugnis. Wir sprechen hier nicht von Verzögerungen im Planungs- oder Bauablauf, sondern vom völligen Stillstand: keine Planung, kein Bauantrag, kein Budget, kein Zeitplan – nichts“
„Es ist ein Skandal, dass schwerbehinderte Kinder zum Teil in ungeeigneten Räumen schon unterrichtet werden mussten, weil die Schule aus allen Nähten platzt. Die Zustände an der Heinrich-Ernst-Stötzner-Schule sind nicht nur bildungspolitisch untragbar, sondern auch ein sozialpolitisches Armutszeugnis für unsere Region“
Angesichts eines Sanierungsstaus an den regionseigenen Förderschulen von rund 1 Mrd. Euro ist die meditative Haltung der Regionsverwaltung nicht zu akzeptieren.
„Es kann nicht sein, dass so einfache Baumaßnahmen, wie die Erstellung einer Turnhalle für den Schulsport, mehr als ein Jahrzehnt bis zur Fertigstellung brauchen. Damit spielt die Region in Punkto Bauverzögerung in einer Liga mit den großen Bauprojekten der Republik“
Neben der angespannten Raumsituation weist das Schulgebäude der Heinrich-Ernst-Stötzner-Schule einen erheblichen Sanierungsbedarf auf. 2015 wurde eine Generalsanierung des Bestandsgebäudes beschlossen. Da die Regionsverwaltung in den Jahren nach der Beschlussfassung zu der Erkenntnis gelangte, dass eine Generalsanierung im laufenden Betrieb weder den Schülern noch den Lehrkräften zuzumuten ist, wurde der Beschluss der Regionsversammlung von der Regionsverwaltung nicht ausgeführt.
Trotz des großen Bedarfs ist das Projekt jedoch noch nicht einmal gestartet. Es gibt keine de-taillierte Planung und kein bereitgestelltes Budget. Die Region Hannover verweist in der Drucksache 2161 (V) AaA vom 30.10.2023 zum Neubau einer Förderschule in Barsinghausen auf allgemeine Verzögerungsfaktoren wie Fachkräftemangel und Lieferschwierigkeiten bei Baumaterialien, doch bisher wurde nicht einmal Baumaterial bestellt. Auch der Investitionsplan enthält keine Mittel für den Neubau.
Durch die steigende Schülerzahl wurden in der Schule Therapieräume zu Klassenräumen umgewidmet und einzelne Klassen in mittlerweile drei Außenstellen ausgelagert, was für Schülerinnen und Schüler eine zusätzliche Herausforderung ist. Die Arbeitsbedingungen sind aufgrund der Platznot verheerend, autistischen Kindern kann man so kaum gerecht werden.
Lesen Sie hier die beantwortete Anfrage der Regionsverwaltung, wie von dortiger Seite die massiven zeitlichen Verzögerungen bei dem Bauprojekt der Turnhalle zustande kommen konnten.
Die aktuelle dramatische Situation an den Förderschulen mit dem Schwerpunkt Geistige Entwicklung dürfte die Regionsverwaltung und die Verwaltungsspitze indes nicht überraschen, da dem Schulträger Region Hannover seit der Vorlage dieser o.g. Prognose lange bekannt ist, dass die bestehenden Ressourcen nicht ansatzweise ausreichen werden, um die Kinder ordnungsgemäß an den regionseigenen Förderschulen zu beschulen.