· 

„So darf Bildungspolitik nicht laufen!“

„Wir freuen uns, dass die Turnhalle an der Alice-Salomon-Schule nun endlich kurz vor der Fertigstellung steht – aber was bleibt, ist ein trauriges Lehrstück in Sachen Verwaltungsversagen.“ Mit diesen Worten reagiert der schulpolitische Sprecher und Vorsitzende der Gruppe CDU/FDP in der Regionsversammlung, Bernward Schlossarek, auf die jüngste Auskunft in der Regionsverwaltung auf eine Anfrage zur Baustelle, die seit 15 Jahren auf ihre Vollendung wartet.

Bereits 2010 wurde der Neubau beschlossen – geplant war die Inbetriebnahme 2011. „Was dann folgte, war ein zäher Marathon mit zahlreichen Fehlstarts, Verwaltungshürden, Hindernissen und Pausen, aber leider ohne Zielfoto – bis heute“, so Schlossarek. Zwischenzeitlich wurde der Sportunterricht in Fitnessstudios ausgelagert – für rund 21.500 Euro. Die Baukosten selbst stiegen von 6,2 Millionen auf rund 9 Millionen Euro.

„Die Schülerinnen und Schüler sowie das Lehrpersonal verdienen nach all den Jahren endlich eine funktionierende Sportstätte – und keine Ausreden der überforderten Regionsverwaltung mehr“, sagt Schlossarek. Er betont, dass Bildungseinrichtungen keine Langzeitbaustellen sein dürfen. „Die Alice-Salomon-Schule leistet einen unschätzbaren Beitrag zur Ausbildung dringend benötigter Fachkräfte – wir können es uns schlicht nicht leisten, sie derart im Regen stehen zu lassen.“

Für Schlossarek ist klar: Auch, wenn das Projekt nun seinem Ende entgegengeht, müssen aus dem Verlauf Konsequenzen gezogen werden: „Wir brauchen schnellere Abläufe, klare Verantwortlichkeiten und mehr Verlässlichkeit im Umgang mit öffentlichen Bildungsbauten“ An den Schulen in der Trägerschaft der Region Hannover seien die Folge des kompletten Behördenversagens ein Sanierungsstau von mittlerweile in Höhe von rund einer Milliarde Euro entstanden. „Es kann nicht sein, dass so einfache Baumaßnahmen, wie die Erstellung einer Turnhalle für den Schulsport, mehr als ein Jahrzehnt bis zur Fertigstellung brauchen. Damit spielt die Region in Punkto Bauverzögerung in einer Liga mit den großen Bauprojekten der Republik“, so Schlossarek.