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Ständige Verspätungen und Zugausfälle: Auf Transdev ist immer noch wenig Verlass

Vor rund einem Jahr hat Transdev den kompletten S-Bahn-Betrieb in der Region Hannover übernommen. Schon wenige Wochen später folgte auf die anfängliche Euphorie große Ernüchterung. Ständige Verspätungen, Zugausfälle und fehlende Waggons ließen schnell Zweifel an der Eignung und Zuverlässigkeit von Transdev aufkommen.

 

„Die anhaltenden Probleme bei der Pannen-Bahn Transdev stellen selbst eingefleischte Bahn-Enthusiasten auf eine harte Probe! Das Unternehmen muss endlich Lösungen liefern und wieder Verlässlichkeit in unser S-Bahn-Netz bringen. Es ist längst an der Zeit, dass Transdev seinen Pflichten nachkommt und seinen laufenden Betrieb verbessert, um damit wieder den ÖPNV für alle zuverlässig und attraktiv zu gestalten“, erklärt Oliver Brandt, Burgdorfer Regionsabgeordneter und stellvertretender Vorsitzender der CDU-Fraktion Region Hannover.

 

„Vor dem Hintergrund der fehlenden Zuverlässigkeit von Transdev habe ich eine Anfrage an die Regionsverwaltung gestellt. Die Zahlen zu den Ausfällen und zur Pünktlichkeit liegen nun schwarz auf weiß vor und machen deutlich, dass es erheblichen Nachholbedarf an vielen Stellen gibt“, so Oliver Brandt.

 

Was sagen die Zahlen zu den Ausfällen konkret aus? Die Erfassung ausgefallener Züge erfolgt bei Transdev in Zugkilometern. Die summierte Zahl an Zugkilometern gibt an, wie viele Transdev-Zugfahrten ausgefallen und somit nicht fahrplangemäß durchgeführt wurden. Für die Linie S6, die zwischen Celle - Burgdorf - Hannover pendelt, bildet der Januar 2023 mit 12.644 ausgefallenen Zugkilometern den schlechtesten Monat. Im Vergleich dazu die Linie S5, die zwischen Hannover - Springe - Paderborn verkehrt, hier bildet der November 2022 mit 48.030 Zugkilometern den schlechtesten Monat. In der Konsequenz ist jeder ausgefallene Zugkilometer für den Fahrgast ein Ärgernis.

 

Wie steht es um die Pünktlichkeit? Laut vertraglich vereinbarten Zielwerten sollen 90 % aller Züge maximal 3 Minuten Verspätung aufweisen. Auf der Linie S6 wurden solche Zahlen erstmals ab Januar 2023 erreicht, also rund 6 Monate nach Übernahme des S-Bahn-Netzes. Erschreckender fällt die Bilanz für die S5 aus. Von Juni 2022 bis April 2023 wurde dieser Wert kein einziges Mal erreicht. Mit Pünktlichkeitswerten von 59,8 % im November 2022 und 87,1 % im April 2023 zeigt sich ein mehr als durchwachsenes Bild.

 

Ein weiteres Problem von Transdev sind defekte Zugtoiletten. Die Statistik zeigt ab Jahresbeginn 2023 eine zunehmende Zahl an nicht funktionsfähigen Toiletten. Im April 2023 standen gar 39 WC-Anlagen nicht zur Verfügung. Eine häufige Ursache sei der unsachgemäße Gebrauch oder Vandalismus.

 

Die Pünktlichkeitswerte und Ausfallzahlen von Transdev sprechen eine deutliche Sprache. Transdev muss noch mehr Engagement an den Tag legen, um die vertraglich vereinbarten Leistungen zu erbringen. Wir brauchen mehr Verlässlichkeit für die Fahrgäste im S-Bahn-Verkehr, denn die Menschen in der Region sind auf die S-Bahn angewiesen. Wenn bis Jahresende keine deutliche Besserung eintritt, sollte sich die Regionsverwaltung die Option einer vorzeitigen Beendigung des Betreibervertrags weiter beibehalten“, so Oliver Brandt abschließend.

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31-06-21 Auf Transdev ist immer noch wen
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