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Standpunkt: Bernward Schlossarek zur aktuellen Krankenhausdebatte

》Vorhang auf!《 In dieser Woche wird die Geschäftsführung der Klinikum Region Hannover GmbH die Medizinstrategie 2030 vorlegen und dabei aufzeigen, wie sie sich künftig die Kliniklandschaft in der Region vorstellt. Eine große Überraschung ist allerdings nicht mehr von dieser Präsentation zu erwarten, da seit Wochen scheibchenweise der Öffentlichkeit wichtige Details dieser geheimen Planungen offenbart werden. Mit großer Verwunderung vernehmen wir daher, wie Indiskretionen über die Weiterentwicklung der Medizinstrategie weit gestreut werden. Mittlerweile wird sogar von den benachbarten Krankenhausträgern bereits intern diskutiert, welche Auswirkungen die Klinikschließungen in der Region für ihre Krankenhausstandorte bedeuten. Offen wird auch über die Daseinsberechtigung einiger Umland-Krankenhäuser in den Medien spekuliert. Die Unsicherheit hat auch die Belegschaft erreicht. Die Geschäftsführung der KRH GmbH, die verantwortlich für die extrem dramatische wirtschaftliche Talfahrt dieses Konzerns ist, lässt diese Debatte seit Monaten laufen, ohne sich in dieser Debatte zu positionieren. Es ist leider keine neue Erkenntnis, dass seit Jahren von Rot-Grün die eigenen Krankenhäuser schlecht geredet werden. Damit wird eine weitere Schädigung des Images unseres kommunalen Unternehmens billigend in Kauf genommen. Für die CDU-Fraktion ist klar: • Wir stehen dafür, dass die Region Hannover mit ihren Krankenhausstandorten für die Zukunft im flächengrößten Landkreis in Niedersachsen sehr gut für die Bürgerinnen und Bürger aufgestellt sein muss. • Wir wissen durch die Indiskretionen unseres SPD-Regionspräsidenten, dass die KRH GmbH in der Landeshauptstadt Hannover die größten betriebswirtschaftlichen Verluste macht. Dieser Zustand kann so nicht bleiben. Es muss für das Nordstadtkrankenhaus eine Lösung geben. • Wir wissen um den Trend zur Ambulantisierung. Insofern ist es richtig, hier mit der Klinikreform anzusetzen. • Wir sind der Auffassung, dass eine Zentralisierung der Krankenhausstruktur in Hannover keine Problemlösung ist. Die stationäre Versorgung muss im ländlichen Raum erhalten bleiben. • Wir sind eine Zuzugsregion, das Durchschnittsalter unserer Bevölkerung nimmt zu und in unsicheren Zeiten sind leistungsfähige Krankenhausstandorte in Stadt und Land ebenfalls ein gutes Fundament der Gesundheitsversorgung. Daher muss das Krankenhausangebot auch weiterhin vielfältig und regional ausgewogen sein. Dass der SPD Regionspräsident und seine rot-grüne Mehrheit nunmehr beabsichtigt, den mit der CDU geschlossenen "Krankenhausfrieden" aufzukündigen, zeigt ein weiteres Mal den Verfall der politischen Kultur in der Regionspolitik. Vor diesem Hintergrund stellt sich mir die Frage, ob die Region mit dem Betrieb eines Krankenhauskonzerns strukturell überfordert ist. Mit großer Sicherheit wird sich das Schicksal des KRH-Konzerns nicht am Standort Lehrte entscheiden. Wer glaubt, dass eine Schließung Lehrtes rund 200 Mio. Euro Defizit erbringt, der glaubt auch, dass ein Zitronenfalter Zitronen faltet. Mit solchen Nebelkerzen und dubiosen Zahlen wurde schon das Krankenhaus Springe durch RotGrün geschlossen. Indes gebracht hat die Schließung nix und eine weitere Konzentration der Krankenhäuser auf die Landeshauptstadt ist der falsche Weg. In diesem Sinne erwarten wir die rot-grünen Vorschläge zur Krankenhausstrukturbebatte. Vorhang auf!