Mit scharfer Kritik reagiert die Gruppe CDU/FDP in der Regionsversammlung auf den Antrag der SPD-Bezirksratsfraktion Ricklingen, die von der Selma-Lagerlöf-Förderschule genutzten Klassenräume im Gebäude der Grundschule Wettbergen zugunsten der Grundschule freizuräumen.
„Die SPD Ricklingen will die Förderschülerinnen und die Förderschüler faktisch vor die Tür setzen, um kurzfristig die Raumnot der Grundschule Wettbergen zu kaschieren – das ist nicht nur unfassbar, das ist zutiefst zynisch“, erklärt der schulpolitische Sprecher der Gruppe CDU/FDP, Bernward Schlossarek. „Wer so mit Kindern mit besonderem Förderbedarf umgeht, hat den Kompass für soziale Gerechtigkeit und Inklusion verloren.“
Die Gruppe CDU/FDP stellt klar: Der Hauptstandort der Förderschule Selma-Lagerlöf-Schule mit dem Förderschwerpunkt geistige Entwicklung in Ronnenberg ist räumlich voll ausgelastet. Eine Rückverlagerung der betroffenen Klassen ist schlicht nicht möglich. Die Nutzung der Räume in Wettbergen ist keine Luxussituation, sondern eine schulorganisatorische Notwendigkeit.
„Was die SPD hier vorschlägt, ist ein bildungspolitisches Experiment auf dem Rücken der Schwächsten. Dieser Antrag, der im Bezirksrat Ricklingen beraten werden soll, ist kein Lösungsvorschlag, sondern ein bildungspolitischer Zynismus auf dem Rücken der Schwächsten. Wir lehnen das entschieden ab“, ergänzt die Ricklinger Regionsabgeordnete, Michaela Michalowitz. Es sei ein „Schlag ins Gesicht aller, die sich seit Jahren für echte Inklusion einsetzen.“
Die Gruppe CDU/FDP fordert stattdessen die Regionsverwaltung auf, endlich Verantwortung zu übernehmen und den Hauptstandort der Förderschule in Ronnenberg zügig auszubauen. Bereits jetzt beträgt der Sanierungsstau bei den regionseigenen Schulen 885 Millionen Euro. Doch „statt Förderschüler gegen Grundschüler auszuspielen, brauchen wir endlich eine nachhaltige Investitionsstrategie für sonderpädagogische Bildung“, erklärt Schlossarek abschließend.