„Die SPD Ricklingen will die Förderschülerinnen und die Förderschüler faktisch vor die Tür setzen, um kurzfristig die Raumnot der Grundschule Wettbergen zu kaschieren – das ist nicht nur unfassbar, das ist zutiefst zynisch“, erklärt der schulpolitische Sprecher der Gruppe CDU/FDP, Bernward Schlossarek. „Wer so mit Kindern mit besonderem Förderbedarf umgeht, hat den Kompass für soziale Gerechtigkeit und Inklusion verloren.“
„Dass ein Schulträger wie die Region Hannover, der über einen Sanierungsstau von 885 Millionen Euro an seinen Schulen verfügt, keine verlässliche Ausbauplanung für eine überlastete Förderschule vorlegen kann, ist ein Armutszeugnis“, kritisiert Schlossarek. „Die Verwaltung hat keinen belastbaren Zeitplan, keine konkreten Umbaupläne und keine Antwort darauf, wie kurzfristig Abhilfe geschaffen werden soll. Die Schülerinnen und Schüler sowie ihre Familien werden schlicht allein gelassen.“
Neben der angespannten Raumsituation weist das Schulgebäude der Heinrich-Ernst-Stötzner-Schule einen erheblichen Sanierungsbedarf auf. 2015 wurde eine Generalsanierung des Bestandsgebäudes beschlossen. Da die Regionsverwaltung in den Jahren nach der Beschlussfassung zu der Erkenntnis gelangte, dass eine Generalsanierung im laufenden Betrieb weder den Schülern noch den Lehrkräften zuzumuten ist, wurde der Beschluss der Regionsversammlung von der Regionsverwaltung nicht ausgeführt.
Durch die steigende Schülerzahl wurden in der Schule Therapieräume zu Klassenräumen umgewidmet und einzelne Klassen in mittlerweile drei Außenstellen ausgelagert, was für Schülerinnen und Schüler eine zusätzliche Herausforderung ist. Die Arbeitsbedingungen sind aufgrund der Platznot verheerend, autistischen Kindern kann man so kaum gerecht werden.
Um die Eberhard-Schomburg-Schule zu entlasten, sind seitens der Regionsverwaltung Baumaßnahmen in Burgdorf zur Erweiterung der Förderschulkapazitäten in Aussicht gestellt worden. Da allerdings dieses mögliche Neubauvorhaben seit Jahren stagniert, kann davon ausgegangen werden, dass eine spürbare Abhilfe kurz- bis mittelfristig nicht möglich ist.
Obwohl die Regionsverwaltung spätestens seit der Vorlage des biregio Gutachtens aus dem Jahr 2020 um die Raumnöte an dieser Schule wissen musste, kann überhaupt nicht nachvollzogen werden, wie diese notwendige Modulbauanlage überhaupt auf die Streichliste der Regionsverwaltung gelangen konnte.