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Ohne Selbsterkenntnis!

Standpunkt: Bernward Schlossarek zur Klimapolitik der Region Hannover

Überraschen konnte die Nachricht vom Verfehlen der Klimaziele der Region Hannover nun wirklich nicht. Es hatte sich schon lange abgezeichnet, dass die überzogenen Klimaziele nicht erreicht werden können, da Ideologie bei der Formulierung der Zielvorstellungen den Blick auf die Realitäten getrübt hatte.

 

Dennoch besteht für Schadenfreude über das Stolpern der rot-grünen Politik kein Anlass, denn die Klimapolitik ist für uns alle wichtig.

 

Nur zur Klarstellung: Wir wollen Klimapolitik gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern der Region gestalten und nicht gegen sie. Wir wollen sie anregen, sich ihrer Verantwortung zu stellen, und nicht sie ständig bevormunden.

 

Die Region Hannover will, so betont es der ambitionierte Regionspräsident, beim Klimaschutz eine "Vorreiterrolle in Deutschland" einnehmen und bis 2035 klimaneutral werden, dieses Ziel wird voraussichtlich knapp verfehlt, weil der Einflussbereich der Regionspolitik eingeschränkt ist. Das Verfehlen ist vor allem darauf zurückzuführen, dass die Region Hannover, wie alle anderen Landkreise auch, von der Gesetzgebung von Bund und Land abhängig ist. Zudem gibt es in der Region zwei Flughäfen, Autobahnen und Industrie, die CO2-Emissionen produzieren.

 

Was die gesteckten Klimaziele der Region Hannover anbelangt, haben wir kein Erkenntnisproblem, sondern ein Umsetzungsproblem. Alles geht nur mit quälender Langsamkeit voran. Wir müssen ins Handeln kommen! Leider kommt von Rot-Grün nur viel heiße Luft, wir sehen nicht, dass sie es besser machen. Wir sind aber gerne bereit, konstruktiv mitzuarbeiten und mitzuhelfen, wenn Rot-Grün Vorschläge unterbreitet. Als effektivste Mittel für den Klimaschutz setzen wir dabei auf Ankäufe von Moorflächen oder den Ausbau von Freiflächen-Photovoltaikanlagen.

 

Doch um in den Umsetzungsmodus zu kommen, braucht es zunächst eine Einsicht in die eigenen Möglichkeiten.

 

Selbsterkenntnis ist der erste Weg zur Besserung. In diesem Sinne kann man dem Regionspräsidenten und seiner rot-grünen Gemeinde nur empfehlen, den Blick auf die eigenen Handlungsmöglichkeiten zu legen und nicht ständig von der Vorreiterrolle für Deutschland zu reden. Was wir wirklich brauchen ist keine Klimapropaganda aus dem Regionshaus, sondern effizienteres kommunales Handeln.