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365 Euro-Ticket – die Finanzierung muss gesichert sein!

„Die Idee des 365 Euro Tickets ist klasse, aber die Finanzierung muss gesichert sein! Allein mit der Einführung eines 365 Euro Tickets ist die Verkehrswende nicht getan, die Infrastruktur muss mitwachsen. An der Qualität des Verkehrsangebots würde sich nichts ändern. 

Die Stadtbahnen und Busse hätten in den Hauptverkehrszeiten nicht die Kapazität, um deutlich mehr Bürgerinnen und Bürger transportieren zu können. Es bräuchte eine lange Vorlaufzeit und erhebliche Investitionen in die Infrastruktur, um diesen Vorschlag des Regionspräsidenten in der Region Hannover umsetzen zu können.

Für einen attraktiven Nahverkehr mit gut ausgebautem Netz, guten Parkmöglichkeiten und komfortablen Bussen und Bahnen brauchen wir Investitionen in der Landeshauptstadt und im Umland“, erklärt Bernward Schlossarek.

 

Derzeit ist ein Gutachten über die Machbarkeit des Projekts in Arbeit, welches im Sommer vorliegen soll. Der Regionspräsident kündigte an, das Jahresticket bereits im Jahr 2023 einführen zu wollen. Für die Verkehrsunternehmen im GVH hätte das 365 Euro Ticket erhebliche Minderungen der Fahrgeldeinnahmen zur Folge. Verkehrsdezernent Franz rechnet mit 70 bis 90 Millionen Euro Zuschussbedarf pro Jahr für die Region.

 

„Uns macht vor allem die Finanzierung Sorgen. Es ist höchst fraglich, dass Bund oder Land das Lieblingsprojekt des Regionspräsidenten finanziell fördern werden. Insbesondere vor dem Hintergrund der finanziellen Belastungen der Regionskommunen durch die Corona-Pandemie und den Auswirkungen des Ukraine-Kriegs, würde das 365 Euro Ticket ohne Förderung zu einem dauerhaften finanziellen Kraftakt des Regionshaushalts führen“, so die verkehrspolitische Sprecherin der Gruppe CDU/FDP Claudia Hopfe.

 

„Dem Regionshaushalt droht mit dem 365 Euro Ticket eine mächtige Schieflage. Es darf nicht passieren, dass die Städte und Gemeinden durch eine Erhöhung der Regionsumlage weiter belastet werden, um am Ende das Ticket zu finanzieren. Zumal die Leistung des ÖPNV im Umland eine andere ist als in der Landeshauptstadt. Dann würde sich das Jahresticket als teures Wahlgeschenk des Regionspräsidenten herausstellen. Dies sollte man sich genau überlegen“, erklärt Schlossarek abschließend.