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Corona-Krise: Impfen in der Region Hannover als Angebot der Regionsverwaltung an die regionsangehörigen Kommunen

Anfrage gem. § 9 der Geschäftsordnung zur schriftlichen Beantwortung

Corona-Krise: Dezentrales Impfen in der Region Hannover als Angebot der Regionsverwaltung an die regionsangehörigen Kommunen

 

Sehr geehrter Herr Jagau,

in der Sitzung des Ausschusses für Soziales, Wohnungswesen und Gesundheit am 23. März 2021 wurde die Frage gestellt, ob die Region wisse, wie viele Hochbetagte (Einwohnerinnen und Einwohner der Region über 80 Jahre) sich nicht zu einer Impfung im Impfzentrum angemeldet haben, weil sie möglicherweise damit überfordert gewesen wären oder aber auf einen Impftermin bei den Hausärzten gehofft haben. Dezernentin Frau Drautz erklärte, dass man keinen genauen Überblick habe, man anhand der Statistik aber sagen könne, dass bis Ostern rd. 80 Prozent (bei rd. 85.000) der über 80-jährigen einen Impftermin angeboten bekommen werden. 

Eine erneute Nachfrage, wie man sicherstellen wolle, dass auch die anderen 20 Prozent eine Impfung bekommen könnten, beantwortete die zuständige Dezernentin Frau Drautz mit den Worten: „Sie sei dafür zuständig, dass das Impfzentrum laufe, nicht, dass alle eine Impfung bekommen“.

Die zuständige Dezernentin Frau Drautz erklärte, die Region habe den Kommunen das Angebot gemacht, dass ein mobiles Impfteam (Sie nannte es „Besenwagen“ und verwies darauf, dass das nicht despektierlich gemeint sei.) dort zum Einsatz kommen könne, wo sich ältere Mitbürgerinnen und Mitbürger bei den Städten und Gemeinden gemeldet hätten, die Probleme mit einer Impfung im Impfzentrum haben.

Bisher habe jedoch keine einzige regionsangehörige Kommune sich für dieses Angebot interessiert und wahrgenommen. Vielmehr habe es sogar „Fehlanzeige“-Meldungen gegeben, die darauf schließen ließen, dass kein Bedarf bestehe.

 

Aus diesen Antworten ergeben sich folgende Fragestellungen:

I. Angebot der Regionsverwaltung zum mobilen Impfen an die Kommunen

1. Wann hat die Regionsverwaltung den Kommunen das Angebot gemacht, über mobile Impfteams Hilfestellung für die Impfung möglicher „Problemfälle“ geben zu wollen?

2. Wie genau definiert die Regionsverwaltung dieses Angebot? (Für welche Gruppen ist die Unterstützung vorgesehen? Wie soll die Abarbeitung erfolgen?)

3. Wie ist dieses Angebot an die Kommunen kommuniziert worden? (Bitte legen Sie exemplarisch Kommunikationsverläufe bei!)

4. Welche Kommunen haben – wie von Dezernentin Frau Drautz berichtet - Fehlanzeige gemeldet (Bitte einzeln aufführen!)?

5. Wann haben die Kommunen die Fehlanzeige gemeldet?

6. Wie hat die Regionsverwaltung sichergestellt, dass dieses Angebot auch bei den Menschen in der Region bekannt geworden ist?

7. In welcher Form hat die Bekanntmachung stattgefunden? Gab es Pressemitteilungen oder sonstige Veröffentlichungen? 

II. Dezentrales Impfen in Seelze

Herr Klaus-Dieter Klaua hatte sich im Namen von Bürgerinnen und Bürgern aus der altersgerechten Wohnanlage „Weizenkamp“ in Seelze mit Schreiben vom 04. Februar 2021 (Eingang mit Einschreiben Rückschein bestätigt) an Herrn Regionspräsident Jagau gewandt und für die teilweise mobilitätseingeschränkten Bewohnerinnen und Bewohner (75 bis 96 Jahre) um die Bereitstellung eines dezentralen Impfteams gebeten. Der Brief von Herrn Klaua wurde nicht beantwortet. Eine zuvor versendete E-Mail an Dezernentin Frau Drautz vom 13. Januar 2021 (Lesebestätigung liegt vor) blieb ebenfalls unbeantwortet.

 

Genau hier hätte aber wohl der Ansatz „Hilfestellung“ durch die Region einen Aufhänger gehabt und es hätte eine Verständigung mit der Stadt Seelze erfolgen können.

Um Beantwortung folgender Fragen wird gebeten:

1. Ist eine Kontaktaufnahme zwischen der Regionsverwaltung und der Stadt Seelze zur Klärung der Sachlage erfolgt?

2. Wenn Ja, wie sah die Kontaktaufnahme aus und mit welchem Ergebnis wurde die Kontaktaufnahme abgeschlossen?

3. Wenn Nein, warum wurde kein Kontakt zur Stadt Seelze aufgenommen?

4. Warum wurde das Schreiben von Herrn Klaua nicht beantwortet?

5. Wäre das nicht genau so ein Fall gewesen, bei dem ein mobiles Impfteam hätte zum Einsatz kommen können?

6. Wenn Ja, warum wurde das beschriebene Angebot von Dezernentin Frau Drautz nicht umgesetzt?

7. Wenn Nein, in welchen Fällen würde dann das beschriebene Angebot von Dezernentin Frau Drautz greifen?

8. Wann plant die Region Hannover den Bewohnerinnen und Bewohnern der Wohnanlage ein Impfangebot zu unterbreiten?

 

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Beantwortung der Anfrage dezentrales Impfen in Kommunen
4295 AaA Dezentrales Impfen in Kommunen.
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