Trotz des großen Bedarfs ist das Projekt jedoch noch nicht einmal gestartet. Es gibt keine de-taillierte Planung und kein bereitgestelltes Budget. Die Region Hannover verweist in der Drucksache 2161 (V) AaA vom 30.10.2023 zum Neubau einer Förderschule in Barsinghausen auf allgemeine Verzögerungsfaktoren wie Fachkräftemangel und Lieferschwierigkeiten bei Baumaterialien, doch bisher wurde nicht einmal Baumaterial bestellt. Auch der Investitionsplan enthält keine Mittel für den Neubau.
Durch die steigende Schülerzahl wurden in der Schule Therapieräume zu Klassenräumen umgewidmet und einzelne Klassen in mittlerweile drei Außenstellen ausgelagert, was für Schülerinnen und Schüler eine zusätzliche Herausforderung ist. Die Arbeitsbedingungen sind aufgrund der Platznot verheerend, autistischen Kindern kann man so kaum gerecht werden.
Die aktuelle dramatische Situation an den Förderschulen mit dem Schwerpunkt Geistige Entwicklung dürfte die Regionsverwaltung und die Verwaltungsspitze indes nicht überraschen, da dem Schulträger Region Hannover seit der Vorlage dieser o.g. Prognose lange bekannt ist, dass die bestehenden Ressourcen nicht ansatzweise ausreichen werden, um die Kinder ordnungsgemäß an den regionseigenen Förderschulen zu beschulen.
„Es darf nicht sein, dass die Schülerinnen und Schüler der Calenberger Schule zurückstecken müssen, obwohl die Region Hannover als Schulträgerin die Verantwortung trägt, gleichwertige Bedingungen zu schaffen. Das jetzige Vorgehen sendet ein falsches Signal an Eltern, Lehrkräfte und nicht zuletzt die Schülerinnen und Schüler selbst,“ so Schlossarek abschließend.
„Unsere Schülerinnen und Schüler haben ein Recht auf zeitgemäße Schulgebäude und eine angemessene Förderung. Die ständigen Verzögerungen gefährden die Bildungsqualität und senden ein verheerendes Signal für die Zukunft unserer Region Hannover. Schlussendlich werden wir die Verwaltung daran messen, wie viele der 150 Projekte bis zum Ende der aktuellen Wahlperiode tatsächlich umgesetzt wurden. Die Regionsspitze muss endlich ins Machen kommen!“ fordert Schlossarek.
Die Regionsverwaltung hat seit Jahren ein echtes Umsetzungsproblem bei ihren Schulbauten, wodurch sich inzwischen ein Investitionsvolumen von über 850 Millionen Euro angesammelt hat. Eine Zusammenarbeit unter der Federführung der Stadt Laatzen könnte hier zur echten Win-Win-Situation werden. Am Ende zählt, dass das Schulgebäude fit für die Zukunft unserer Kinder gemacht wird.“
Das Gesetz zur ganztägigen Förderung von Kindern im Grundschulalter stellt die Region Hannover vor große Herausforderungen in Sachen Personal- und Raumkapazitäten. Wir wollten wissen, wie gut sich die Region Hannover vorbereitet.
Seit der Einführung der Inklusion ist die Zahl der Kinder an Förderschulen für geistige Entwicklung in der Region Hannover nicht gesunken, sondern im Gegenteil massiv gestiegen. Wie Schuldezernent Ulf-Birger Franz sagt, hat es in den vergangenen zehn Jahren eine Steigerung der Schülerzahlen um 80 Prozent gegeben – von rund 1000 auf jetzt rund 1800 Schüler. Die Situation ist nicht neu- passiert ist dennoch wenig.