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Anne-Frank-Schule - Sanierung und Erweiterungsbau nicht in Sicht

Seit Jahren gibt es einen großen Bedarf an Förderschulplätzen für Geistige Entwicklung in der Region Hannover. Es fehlen Räume und Personal. Seit Einführung des inklusiven Unterrichts an den Regelschulen sind die Förderschulen für Geistige Entwicklung mit stetig steigender Nachfrage konfrontiert. Besonders dramatisch ist die Situation im südlichen und süd-westlichen Bereich der Region. Um die bestehenden Förderschulen Geistige Entwicklung in Ronnenberg, Springe, Wunstorf und Garbsen zu entlasten, ist eine bauliche Erweiterung der Förderschule Anne-Frank-Schule in Seelze im Überlastungsgebiet notwendig.

 

„Leider hat die Regionsverwaltung auf Nachfrage der CDU Fraktion einräumen müssen, dass es keinen Fortschritt bei der Bauplanung für die Anne-Frank-Schule in Seelze gibt. Seit Jahren prüft die Region eine Sanierung und einen Erweiterungsbau. Ergebnisse liegen nicht vor, einen Termin für den Baubeginn gibt es auch nicht“, so Bernward Schlossarek, Gruppenvorsitzender und schulpolitischer Sprecher der

Gruppe CDU/FDP.

 

Die Regionsverwaltung kapituliert bereits, in dem sie öffentlich zugibt, dass nicht allen Kindern mit einem Bedarf an sonderpädagogischer Unterstützung im Förderschwerpunkt Geistige Entwicklung ein Platz an einer öffentlichen Förderschule angeboten

werden kann. Außerdem bestätigt sie, dass die ursprünglich im Rahmen der Einführung der inklusiven Schule getroffene Annahme, steigende Inklusionsquoten würden mittelfristig zu einer deutlichen Reduzierung von Förderschulangeboten führen, nicht eingetreten ist.

 

Schlossarek beschreibt die Situation wie folgt: „Alles zusammen ist eine Bankrotterklärung der rot/grünen Schulpolitik auf allen politischen Ebenen. Die Region Hannover ist Schulträgerin für die Förderschulen und muss dringend ihrer Pflicht nachkommen,

dass sie ausreichend Kapazitäten in erforderlicher Qualität vorhält.“

 

Trotz der seit langem bekannten Probleme in der Regionsverwaltung, fehlt es an dem Willen zur Umsetzung. „Während die Kinder in maroden Schulen unterrichtet werden oder keinen geeigneten Schulplatz erhalten, schmückt sich der Regionspräsident mit dem Sponsoring von Hannover 96“, so Schlossarek weiter.

 

„Die Anne-Frank-Schule verzeichnete zwischen 2017 und 2023 einen Anstieg von 75,9% bei der Schülerzahl, während die Regionsverwaltung immer noch eine Sanierung mit Erweiterungsbau prüft. Diese lethargische Haltung führt zu einer frustrieren-

den Situation für die Betroffenen, insbesondere vor dem Hintergrund, dass die Regionsverwaltung externe Faktoren und eine hohe Auslastung der Fachplanerinnen und Fachplaner als Ausreden nutzt“, so Petra Cordes, Abgeordnete aus Seelze.

 

Insgesamt sind in der Region Hannover acht Neu- oder Erweiterungsbauten an Förderschulen geplant. Bisher wurde jedoch kein Bauvorhaben fertiggestellt. Es wird höchste Zeit, dass die Regionsverwaltung ihre Verantwortung wahrnimmt und konkrete Maßnahmen ergreift, um diesem drängenden Bedarf gerecht zu werden.

 

Die geplanten Maßnahmen im Überblick:

  1. Neubau Gutzmannschule, Langenhagen
  2. Neubau Förderschule Geistige Entwicklung, Barsinghausen
  3. Neubau der Schule im Großen Freien, Lehrte Süd
  4. Neubau oder Sanierung Heinrich-Ernst-Stötzner-Schule, Hannover
  5. Erweiterungsbau Calenberger Schule, Pattensen
  6. Neubau Förderschule am Wasserwerk, Burgdorf
  7. Sanierung/Erweiterungsbau/Neubau Förderschule Anne-Frank-Schule, Seelze
  8. Erweiterungsbau Paul-Moor-Schule, Wunstorf