Der Weg zum Führerschein kann in der Region Hannover mitunter lang und steinig sein. Insbesondere der Umtausch der alten Papierführerscheine in die neuen einheitlichen EU-Führerscheine im Scheckkartenformat bereitet der Region Hannover aktuell Schwierigkeiten. Vor diesem Hintergrund hat Bernward Schlossarek bei der Regionsverwaltung nachgefragt, wie sich die derzeitige
Situation der Führerscheinstelle in der Region Hannover insgesamt darstellt.
Aus der beantworteten Anfrage geht hervor, dass die langen Wartezeiten auf eine deutliche Zunahme der Antragszahlen, Personalausfälle und eine fehlerhafte Software zurückzuführen sind. Auch wenn Terminanfragen von Berufskraftfahrern inzwischen bevorzugt behandelt werden, können „Otto-Normalbürger“ mit der Terminvergabe nicht zufrieden sein, denn wie aus der Antwort der
Regionsverwaltung herauszulesen ist, beträgt die Vorlaufzeit für einen Termin derzeit rund zwei Monate.
„Der Umtausch und die Beantragung von Führerscheinen gehören zum Brot- und Buttergeschäft der Regionsverwaltung. Die Bürgerinnen und Bürger haben sich nicht ohne Grund über die Missstände in der Führerscheinstelle beklagt, denn sie dürfen zu Recht die Erwartungshaltung haben, dass dieser Kernbereich funktioniert. Inzwischen sind die Probleme in der Führerscheinstelle aber
identifiziert und benannt worden. Leider wird es noch einige Zeit in Anspruch nehmen, bis die Verwaltung im Normalbetrieb arbeitet. Einige Stellen sind immer noch unbesetzt, hier muss die Regionsverwaltung dringend nachsteuern und ihre Anstrengungen zur Anwerbung von Fachkräften verstärken“, erklärt der Vorsitzende der Gruppe CDU/FDP in der Regionsversammlung und Lehrter
Abgeordnete Bernward Schlossarek.
Im Vergleich zur Zeit vor der Corona-Pandemie hat sich die Zahl der Anträge verdoppelt. Im Jahr 2023 wurden allein für die Umschreibung von Führerscheinen monatlich über 3.000 Anträge gestellt, hinzu kommen 3.000 Anträge für Ersterteilungen und sonstige Führerscheinangelegenheiten. Um interne Schnittstellenprobleme und Reibungsverluste zu minimieren, wurde die Führerscheinstelle zum 01. April 2024 in zwei Abteilungen aufgeteilt. Für die Zukunft setze man zudem auf die Schlagkraft einer neuen digitalen Software, die in den Jahren 2024/2025 eingeführt werden soll sowie auf eine Kooperation mit der Landeshauptstadt Hannover und dem TÜV im Bereich der Erstanträge.
„Die Beschwerden über den Antragsstau in der Führerscheinstelle haben offensichtlich Wirkung gezeigt. In der Regionsverwaltung wurde erkannt, wo es hakt und wo Optimierungsbedarf besteht. Die Umstrukturierung der Abläufe wird nun aktiv vorangetrieben. Alle Maßnahmen zusammen werden zu schnelleren Abläufen, einem effizienteren Service und einer besseren Erreichbarkeit führen,
es ist also Licht am Ende des Tunnels zu sehen“, erklärt Schlossarek und verspricht, das Thema weiter im Auge zu behalten.