Standpunkt: Bernward Schlossarek zur Informationspolitik der Regionsverwaltung.
Die Szenerie war schon bizarr. Die Regionsabgeordneten hatten sich durch eine lange Tagesordnung des Gesundheitsausschusses gearbeitet und waren nun beim letzten Tagesordnungspunkt "Anfragen an die Regionsverwaltung" im öffentlichen Teil angekommen. Die Abgeordneten der Gruppe CDU/FDP mühten sich mit zahlreichen Fragen, belastbare Aussagen der Regionsverwaltung und der anwesenden Geschäftsführung der Klinikum Region Hannover GmbH zum Sachstand der Umsetzung der Medizinstrategie 2030 und zu den Konzepten für Laatzen und Lehrte zu erhalten. Ebenso wurde nach der Zeitschiene für die Umsetzung gefragt. Konkrete Antworten? Fehlanzeige! Stattdessen gab es ausweichende Hinweise auf Planungen und Prozesse, die dem Protokoll später beigefügt werden. Es würde noch dauern bis etwas Konkretes gesagt werden könnte.
Einen Tag später fand im Lehrter Krankenhaus eine Personalversammlung statt, wo die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter über den Umzug nach Burgwedel im April und die künftige Ausrichtung des Restkrankenhauses Lehrte informiert wurden. Zwei Tage später stand das alles in der Tageszeitung und unsere Abgeordneten wurden durch die Tageszeitung informiert.
Man kann darüber streiten, ob die Regionsverwaltung selbst im Bilde war und ob die Geschäftsführung der KRH GmbH darüber hätte informieren müssen. Klar ist allerdings, dass die Geschäftsführung mindestens den Gesundheitsausschuss hätte informieren können, wenn sie denn gewollt hätte. Schließlich wusste sie ja um den Termin in Lehrte. Die Geschäftsführung hat es allerdings vorgezogen, dieses nicht zu tun. Dass sie diese Transparenz nicht hergestellt hat und die Fragen nicht beantwortet hat, zeigt nur eines, ihren mangelnden Respekt vor den Regionsabgeordneten.