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Sehr geehrter Herr Jagau,
um Klimaschutz aktiv zu gestalten ist es notwendig, dass vor allem auf kommunaler Ebene Angebote und Rahmenbedingungen geschaffen werden, um den Menschen eine klimafreundlichere Lebensweise zu ermöglichen. Ein erster Schritt hierfür liegt im Umstieg auf den öffentlichen Nahverkehr. Die aktuelle Anbindung an die Stadt Hannover ist während der Stoßzeiten als durchaus gut zu bezeichnen. Gleichzeitig ist jedoch festzustellen, dass die Auslastung der Züge zu diesen Zeiten ein hohes Niveau erreicht hat. Sollen in Zukunft mehr Menschen mit dem Zug fahren, müssen zusätzliche Kapazitäten für den Personentransport geschaffen werden.
Folgender Presseartikel wurde zu diesem Thema am 08.03.2020 unter der Überschrift „Uetzer CDU-Nachwuchs fordert mehr Züge nach Hannover“ in der HAZ veröffentlicht:
Die Junge Union (JU) Uetze macht Vorschläge für eine klimafreundliche Mobilitätswende in der Gemeinde Uetze. Sie fordert zusätzliche Bahnverbindungen nach Hannover, den Ausbau der Parkplätze an den Bahnhöfen, Ladesäulen für Elektroautos und mehr Fahrradwege. „Klimaschutz fängt in den Kommunen an“, sagt Vorstandsmitglied Jan Marz.
Die JU-Mitglieder haben nach Angaben der stellvertretenden Vorsitzenden Victoria Fricke die Erfahrung gemacht, dass sich Fahrgäste in den Hauptverkehrszeiten in volle Züge quetschen müssen oder in Hannover eine Stunde auf den folgenden Zug warten müssen. „Unter diesen Umständen ist es für Einwohner der Region Hannover nicht attraktiv, das Auto stehen zu lassen und mit dem Zug zur Arbeit zu fahren“, sagt Fricke.
Nach Ansicht der Jungen Union würden zusätzliche Züge auf der Strecke Hannover-Wolfsburg den öffentlichen Nahverkehr für Einwohner aus der Gemeinde attraktiver machen. Sie fordert, dass künftig von 6 bis 8 Uhr künftig drei Züge pro Stunde nach Hannover fahren sollen. Zusätzliche Züge sollen auch von 14 bis 17 Uhr von Hannover in die Gegenrichtung eingesetzt werden.
„Sollte dies an der aktuell prekären Auslastung des Hauptbahnhofs in Hannover scheitern, müsste ein zusätzlicher Waggon an die vorhandenen Züge gehängt werden“, schlägt die Uetzer JU vor. Dafür müsse man gegebenenfalls die Bahnsteige in den Dörfern verlängern.
Nach Einschätzung des CDU-Nachwuchses werden weiterhin Pendler mit dem eigenen Auto von der Wohnung zu den Bahnhöfen fahren. Daher begrüßt die JU den geplanten Ausbau der Park-and-ride-Anlage in Dollbergen. Man müsse aber auch in Dedenhausen zusätzliche Parkmöglichkeiten schaffen, wo die Parkplatzsituation ebenfalls angespannt sei.
Nach Meinung des JU-Vorsitzenden Janik Ricke kann die Elektromobilität einen wesentlichen Beitrag zum Klimaschutz leisten. In der Gemeinde Uetze müssten daher öffentlich zugängliche Ladestationen installiert werden. Beginnen sollte man damit an den neuen Parkflächen am Bahnhof.
Die JU spricht sich auch für den Bau neuer Radwege aus. So könne man den Autoverkehr reduzieren. Außerdem profitiere davon der Tourismus. Die JU vermisst insbesondere Radwege von Hänigsen nach Dachtmissen und von Hänigsen nach Wathlingen. Für den Bau eines Radwegs nach Wathlingen spreche, dass Hänigser Schüler die Oberschule in Wathlingen besuchen.
Die Junge Union weiß, dass der Uetzer Rat nicht über alle ihre Forderungen entscheidet. Daher will sie ihre Vorschläge über den CDU-Gemeindeverband an die CDU-Fraktion in der Regionsversammlung herantragen.
Vor dem Hintergrund dieser Diskussion frage ich daher:
1. RE 30 Wolfsburg – Hannover
a) Ist es möglich, während der Pendelzeiten (6-8 Uhr / 14-17 Uhr) jeweils einen zusätzlichen Zug einzusetzen?
b) Falls dies möglich ist: Wie viel würde diese Maßnahme die Region Hannover kosten?
c) Falls eine höhere Frequenz aufgrund der Auslastung am Hauptbahnhof in Hannover nicht möglich ist: Ist es möglich einen zusätzlichen Waggon an die vorhandenen Züge zu hängen?
d) Ist es möglich, dass die entsprechenden Bahnsteige verlängert werden? Welche Kosten würde es verursachen, wenn die Bahnsteige an den entsprechenden Bahnhöfen verlängert werden?
2. Park & Ride Anlagen Bahnhof Dedenhausen
a) Wie viele Stellplätze stehen aktuell in der P+R-Anlage am Bahnhof Dedenhausen zur Verfügung?
b) Wie hoch ist die aktuelle Auslastung dieser P+R Anlage?
c) Der P+R-Parkplatz am Bahnhof Dedenhausen ist hinsichtlich seiner Auslastung offenbar an die Kapazitätsgrenze gekommen. Wie hat die Regionsverwaltung in den letzten Jahren am Bahnhof Dedenhausen dem Umstand Rechnung getragen, dass der ÖPNV in der Region Hannover Jahr für Jahr Zuwächse verzeichnen kann und diese Entwicklung sich weiter fortsetzen wird?
d) Wie soll das Stellplatzangebot vergrößert werden und wann stehen diese zusätzlichen Stellplätze voraussichtlich zur Verfügung? Welche Kosten würden aus der Erweiterung dieser P+R-Anlage entstehen?
3. Förderrichtlinien Park & Ride Anlagen
Zuständig für das Bauen dieser P+R Anlagen ist die Region Hannover als Aufgabenträger für den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV). Diese Infrastrukturprojekte werden meist mit Hilfe von Fördermitteln umgesetzt. Die Mehrzahl dieser Projekte bei der Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen (LNVG) werden über das Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz beantragt. Die Förderquote beträgt 75 Prozent der zuwendungsfähigen Kosten. Die Regularien für die Dimensionierung von P+R / B+R Anlagen werden seitens der LNVG vorgegeben.
Wie groß die Erweiterung einer solchen P+R Anlage ausfällt, orientiert sich derzeit fast ausschließlich an dem aktuellen nachweisbaren Bedarf. Das heißt an der Anzahl von Autos oder Fahrrädern, die bereits in dem Bereich „wild“ abgestellt werden. Dieser Bedarf ist durch Fotos und Zählungen genau zu dokumentieren. Insbesondere an Stationen, die von den äußeren Gegebenheiten gar keine Möglichkeit bieten, Fahrzeuge außerhalb der vorgesehenen Flächen abzustellen, bereitet dies Probleme, entsprechende Bedarfe nachzuweisen.
a) Ist aus Sicht der Verwaltung eine Überarbeitung der Förderrichtlinie notwendig?
b) Bestehen von Seiten der Verwaltung Pläne, mit dem Land Niedersachsen zu verhandeln, dass die aktuellen Regularien und Vorgaben für Fördermittel für P+R-Anlagen angepasst werden, damit der flächendeckende Ausbau von P+R Anlagen schneller vollzogen werden kann?
4. Öffentliche Ladesäulen
a) Bestehen von Seiten der Verwaltung Pläne, öffentlich zugängliche Ladesäulen an den Park & Ride Anlagen der Bahnhöfe Dollbergen und Dedenhausen anzulegen?
b) Sind aus Sicht der Verwaltung öffentlich zugängliche Ladesäulen an den Park & Ride Anlagen der Bahnhöfe Dollbergen und Dedenhausen sinnvoll?
5. Fahrradwege über die Gemeindegrenzen Uetzes hinaus
a) Bestehen von Seiten der Verwaltung Pläne, einen Radweg zwischen Hänigsen und Dachtmissen sowie zwischen Hänigsen und Wathlingen zu bauen?
b) Wie viel würden diese Maßnahmen die Region Hannover kosten?
Mit freundlichen Grüßen
Bernward Schlossarek
-Regionsabgeordneter-