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Sehr geehrter Herr Jagau,
der Berichterstattung der Calenberger Zeitung vom 28.10.2017 war unter der Überschrift „Grundschule Schulenburg ist nächstes Großprojekt“ zum aktualisierten Schulentwicklungsplan für die Schuljahre 2016/17 bis 2022/23 der Stadt Pattensen das Folgende zu entnehmen: „Die Calenberger Schule - die Förderschule für Lernen - soll aufgelöst werden. Wie der Ablauf ist, darüber soll noch entschieden werden. Die Schülerzahlen an der Förderschule für Lernen sind rückläufig, weil keine Kinder der Jahrgänge 1 bis 5 mehr aufgenommen werden. Bei der ebenfalls zur Calenberger Schule gehörenden Förderschule mit dem Schwerpunkt Sprache ist die Region Hannover der Schulträger, sie soll nicht aufgelöst werden.“
Diese Berichterstattung konnte vor zwei Jahren einigermaßen irritieren, da die Stadt Pattensen per Presseinformation verkündete, dass sie sich aus der gemeinsamen Schulträgerschaft mit der Region Hannover zurückziehen wolle, denn unter dem Dach der Calenberger Schule befinden sich eine Förderschule für Lernen (Trägerschaft Stadt Pattensen) und eine Förderschule für Sprache (Trägerschaft Region Hannover) mit einer gemeinsamen Schulleitung. Ebenso irritieren konnte die Tatsache, dass die Mitglieder der CDU-Fraktion Region Hannover erst am 17.06.2019 anlässlich eines Besuches der Calenberger Schule in Pattensen von der Schulleitung über das Auslaufen der Förderschule Lernen in der Sekundarstufe I informiert wurde. Eine vorherige Unterrichtung seitens der Regionsverwaltung über diesen Umstand hatte bisher nicht stattgefunden.
Vor dem Hintergrund dieses Vorgangs stellt sich die Frage, welche Perspektiven es für die Beschulung der Förderschülerinnen und Förderschüler mit dem Förderschwerpunkt Sprache noch am Standort Pattensen gibt:
1. Abwicklung der gemeinsamen Trägerschaft der Calenberger Schule am Standort Pattensen
a. Welche finanziellen und organisatorischen Vereinbarungen gibt es zwischen der Stadt Pattensen und der Region Hannover hinsichtlich der Trägerschaft der Calenberger Schule? Wie hoch war der finanzielle Beitrag (Mietzahlungen, Sachmittel, Personal, Gebäude, Reparaturen usw.) der Stadt Pattensen und der Region für die Calenberger Schule?
b. Welche Fragen müssen zwischen der Stadt Pattensen und der Region Hannover hinsichtlich der Entflechtung der gemeinsamen Schulträgerschaft geklärt werden?
c. Verfügt die Region Hannover über Eigentumswerte am Standort Pattensen? Wenn ja, in welchem Umfang hat die Region Liegenschaften am Standort Pattensen?
d. Kommen auf die Region Hannover Kosten zu, die sich aus der Entscheidung der Stadt Pattensen ergeben, sich aus der Verantwortung für die Calenberger Schule zu verabschieden? Wenn ja, in welcher Höhe?
2. Perspektiven für eine künftige Beschulung der Förderschüler mit dem Förderschwerpunkt Sprache am Standort Pattensen
a. Wie viele Förderschülerinnen und Förderschüler werden aktuell mit dem Schwerpunkt Sprache in der Calenberger Schule am Standort Pattensen und in der Außenstelle Laatzen beschult? Aus welchen Kommunen kommen die Schülerinnen und Schüler?
b. Wie haben sich die Besuchszahlen seit dem Jahr 2012 entwickelt?
c. Gibt es Überlegungen innerhalb der Regionsverwaltung, perspektivisch die Calenberger Schule nach Laatzen zu verlegen oder den Außenstandort Laatzen am Standort Pattensen einzuziehen? Wenn ja, welcher Standort wird von der Regionsverwaltung bevorzugt?
d. Welche Kosten wären bei einer zentralen Beschulung des Förderschwerpunktes Sprache in Laatzen (Neubau Förderschule) oder in Pattensen (Anbau am Schulzentrum) in Ansatz zu bringen? Liegt der Regionsverwaltung eine Machbarkeitsstudie vor?
e. Besteht die Möglichkeit, am Standort Pattensen und am Außenstandort Laatzen einen Ganztagsbereich zu etablieren? Wenn ja, von welchen Kosten wäre für den Ganztagsbereich auszugehen? Wann ist die Inbetriebnahme des Ganztagsbereiches geplant?
f. Warum hat die Primarstufe der Calenberger Schule nicht den Status einer „verlässlichen Grundschule“? Was hat die Regionsverwaltung unternommen, um die Genehmigungspraxis der Landesschulbehörde für die Bedürfnisse der Schülerinnen und Schüler und Eltern der Primarstufe zu sensibilisieren?
Mit freundlichen Grüßen
Bernward Schlossarek
-Regionsabgeordneter-