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Sehr geehrter Herr Jagau,
der Berichterstattung der HAZ vom 5. Mai 2019 ist das Folgende zur aktuellen „Energie- und Co2-Bilanz“, die alle zehn Jahre von der Region Hannover neu aufstellt wird, zu entnehmen: „Im
Bundesvergleich steht auch die gesamte Region Hannover nicht schlecht dar. Die Treibhausgasemissionen sind mit 8,2 Tonnen CO2-Äquivalenten je Einwohner deutlich niedriger als der deutschlandweite
Durchschnittswert von 12,3 Tonnen. In der Region sind damit die Emissionen im Vergleich zu 2005 um 19 Prozent gesunken. Verglichen mit dem Jahr 1990 sind es sogar 27 Prozent. Dennoch werde das
gesetzte Ziel von 40 Prozent weniger Treibhausgasen bis 2020 nicht erreicht.“
Die Energie- und CO2-Bilanz für die Region Hannover wurde anhand der Daten des Jahres 2015 erstellt. Sie stellt den Energieverbrauch und die Treibhausgas-Emissionen in den Sektoren Haushalte,
Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Abfallwirtschaft dar. In diesem Sinne kommt den Einzelbilanzen der regionsangehörigen Kommunen eine besondere Bedeutung, da die CO2-Einzelbilanz den
Kommunen eine Standortbestimmung ermöglicht. Insofern hilft diese Einzelbilanz die Planung von Klimaschutz-Aktivitäten zu unterstützen, Prioritäten aufzuzeigen und Entscheidungen zu begründen.
Denn bis zum Jahr 2050 haben die Landeshauptstadt Hannover und die Region Hannover sich zum Ziel gesetzt, nahezu klimaneutral zu sein – bei gleichzeitiger Senkung des Energieverbrauchs um
mindestens 50 Prozent im Vergleich zu 1990.
Da durch das Gebiet der Stadt Lehrte die beiden Bundesautobahnen A2 und A7, die Bundesstraße 443 verlaufen sowie ein Eisenbahnbahnkontenpunkt vorhanden ist, wird die Stadt von erheblichen
Emissionen aus dem Autobahn- und Bahnverkehr belastet. Aus diesem Grunde ist es wichtig, dass die Klimabilanz der Stadt Lehrte veröffentlicht wird.
Vor dem Hintergrund der Ankündigung der Regionsverwaltung in der Sitzung des Ausschusses für Umwelt und Klimaschutz am 13.06.2019 anlässlich der Diskussion um die Energie- und CO²-Bilanz für die
Region Hannover, dass die Einzelbilanzen für die regionsangehörigen Städte und Gemeinden bei der Regionsverwaltung angefordert werden könnten, frage ich:
1. Energie- und CO²-Bilanz der Stadt Lehrte
a) Wie stellt sich die konkrete Energie- und CO²-Bilanz für die Stadt Lehrte dar?
b) Wie hoch ist die konkrete Belastung der Stadt durch die Autobahn- und die Eisenbahnverkehre?
c) Wird die Belastung der Stadt Lehrte durch Verkehrsemissionen durch die Inbetriebnahme des DB-MegaHubs zunehmen? Gibt es in Lehrte ein Verkehrskonzept, um die CO²-Belastungen
durch den LKW-Verkehr zu begrenzen?
d) Welche Maßnahmen plant die Region Hannover gemeinsam mit der Stadt Lehrte, um die Verkehrsemissionen zu reduzieren?
e) Welchen Platz nimmt die Stadt Lehrte im Klimaranking der regionsangehörigen Kommunen ein?
2. Energie- und CO²-Bilanz der regionsangehörigen Städte und Gemeinden
a) Wie ist die konkrete Energie- und CO²-Bilanz für die einzelnen regionsangehörigen Städte und Gemeinden (Bitte im Einzelnen aufschlüsseln)?
b) Bei welchen Kommunen sieht die Regionsverwaltung Handlungsbedarf?
c) Was unternimmt die Regionsverwaltung, um die regionsangehörigen Kommunen beim Erreichen der Klimaziele zu unterstützen?
d) Welche Aussagekraft steckt hinter den Klimabilanzen einzelner Kommunen, wenn man direkte Vergleiche zu anderen Städten und Gemeinden zieht?
e) Wie hoch sind die Kosten, um diese Bilanzen zu erstellen?
3. Energie- und CO²-Bilanz der Region Hannover
a) Die Weiterentwicklung der regionsweiten Energie- und CO2-Bilanz ist eine Grundlage für den Umsetzungsstand einer aktiven Klimapolitik. Wie stellt sich die aktuelle Energie-
und CO2-Bilanz der Region Hannover dar, wie erfolgt das Controlling?
b) Wie bewertet die Verwaltung die Energie- und CO²-Bilanz der Region Hannover im Vergleich zu anderen Städten und Landkreisen in Niedersachsen?
Mit freundlichen
Grüßen
Bernward
Schlossarek
-Regionsabgeordneter-