CDU-Fraktionsgeschäftsstelle, Tel.: 05 11/ 616 - 2 21 90, Kontakt
Sehr geehrter Herr Jagau,
mit der Schließung des Klinikums Springe im Jahr 2015 und der Notfallambulanz im Jahr 2018 hat sich die Notfallversorgung im Süden der Region Hannover verändert. Die Rettungsdienste steuern nach
Schließung des Krankenhausstandortes Springe nunmehr primär das Klinikum Gehrden an. Wie jedoch bei einem Gespräch mit Verantwortlichen der DRK Rettungswachen in der Region Hannover zu erfahren
war, haben sich für die Patienten aus dem Bereich Springe seit der Schließung des Krankenhauses Springe die Rettungszeiten im arithmetischen Mittel um mindestens das 1,5 fache verlängert. Darüber
hinaus ist seit Monaten feststellbar, dass die medizinischen Kapazitäten am Klinikum Gehrden für den Bereich Springe nicht ausreichend sind, sodass die Rettungswagen aus Springe infolge von
Abmeldungen einzelner Krankenhäuser andere Kliniken ansteuern mussten. Diese Situation würde dadurch verschärft, dass die Kliniken im benachbarten Landkreis Hameln-Pyrmont zunehmend abgemeldet
seien und die Abmeldungssituation sich in der Landeshauptstadt Hannover in den letzten Jahren nicht signifikant verändert hätte. Daher seien Patienten und Patientinnen aus Springe sogar in das
rund 50 km entfernt liegende Krankenhaus Lehrte eingeliefert worden.
Vor diesem Hintergrund bitte ich um Beantwortung folgender Fragen:
1. Verlängerte Fahrwege der Rettungsfahrzeuge
a) Wie haben sich die Fahrzeiten und die Fahrwege der Rettungsfahrzeuge der DRK Rettungswache Springe zum Einsatzort und zurück verändert?
b) Der Rettungsdienst der DRK Rettungswache konnte seit der Schließung des Krankenhauses Springe infolge von zeitlich befristeten Abmeldungen der Notaufnahme bei der
Regionsleitstelle das Krankenhauses Gehrden nicht immer anfahren. Welche Gründe gab es für die Abmeldung der Notaufnahme des Krankenhauses Gehrden seit der Einführung von IVENA?
c) Wie oft wurde die Notaufnahme in Gehrden seit der Schließung des Krankenhauses Springe abgemeldet? Wie lange dauerte im Durchschnitt die Abmeldung der Notaufnahme pro
Tag?
2. Umleitung der Rettungstransporte von Springe
a) Wie viele Notfalltransporte der DRK Rettungswache Springe mussten infolge der Abmeldung des Krankenhauses Gehrden seit der Schließung des Krankenhauses Springe zum
Krankenhaus Lehrte umgeleitet werden?
b) Wie oft wurden Patienten und Patientinnen von der DRK Rettungswache Springe infolge der Abmeldung des Krankenhauses Gehrden (Notaufnahme und Fachabteilung) außerhalb des
Regionsgebiets (z. B. Hameln, Hildesheim) umgeleitet?
c) Welches ist die maximale Entfernung, die ein DRK Rettungs- bzw. Krankentransport aus Springe seit der Schließung des Krankenhauses Springe bei o.g. Rahmenbedingungen
zurückgelegt hat, um ein adäquates Krankenhaus zu erreichen?
d) Verfügen die Rettungsdienste in der Region Hannover für so lange Wege wie nach Lehrte über ausreichende Kapazitäten?
e) Kann die Regionsverwaltung ausschließen, dass infolge dieser unverhältnismäßig weiten Entfernungen der Krankentransporte außerhalb der Region und damit verlängerten
Rettungszeiten die betroffenen Patientinnen und Patienten keinen gesundheitlichen Schaden erlitten haben?
Mit freundlichen Grüßen
Gabriela Kohlenberg
-Regionsabgeordnete-