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Sehr geehrter Herr Jagau,
die hannoverschen Printmedien berichteten am 25. April 2015 über die wirtschaftlichen Ergebnisse der Standorte der Klinikum Region Hannover GmbH in den Jahren 2013 und 2014. So war der Berichterstattung der Neuen Presse zu entnehmen: „Sie galten als das bestgehütete Geheimnis in der Regionspolitik: die Wirtschaftszahlen der einzelnen Krankenhäuser im Klinikum Region Hannover (KRH). Gestern wurden die Zahlen auf den Tisch gelegt. Gerade die CDU hatte auf die Offenlegung der Gewinne und Defizite gedrängt. Der neue Geschäftsführer Medizin Matthias Bracht warnt allerdings davor, die Zahlen absolut zu betrachten: „Wir organisieren Medizin im Verbund. Bei den vernetzten Strukturen bringt es wenig, die sehr teure Medizin auf einzelne Standorte zurückzurechnen.“ In 2014 erzielten das Agnes-Karll-Krankenhaus (Laatzen), das Klinikum Großburgwedel, das Klinikum Neustadt und das Robert-Koch-Krankenhaus (Gehrden) positive Ergebnisse. Wobei das Gehrdener Haus mit einem Plus von fast 4500 Euro pro Planbett am besten dasteht. Im Gegenzug hat das Krankenhaus Springe je Planbett das größte Defizit gemacht (29 506 Euro), gefolgt vom Nordstadtkrankenhaus (19 460 Euro) und der Geriatrie in Langenhagen (14 529 Euro). KRH-Finanzchefin Barbara Schulte erklärt dazu: „Die Zahlen hängen auch mit unserem Vergütungssystem zusammen, das bestimmte Leistungen nicht mehr ausreichend finanziert.“ Gestern erklärten die KRH-Chefs, dass die „Medizinstrategie 2020“ eine Ergebnisverbesserung von 40 bis 45 Millionen Euro bringen soll. „Die vom Aufsichtsrat geforderte Medizinstrategie war längst überfällig“, so Schulte. Im Jahr 2013 hatte das KRH ein Defizit von 20 Millionen Euro erzielt, 2014 liegt es bei 16,7 Millionen Euro. Das Ziel sei, bis 2018 wieder schwarze Zahlen zu schreiben. […]“
Da die Regionsverwaltung und die Geschäftsführung der KRH GmbH bisher die Daten zur Wirtschaftlichkeit der Klinikumsstandorte im Jahr 2015 noch nicht vorgelegt haben, fragen wir:
Jahresergebnis der Klinikumsstandorte 2015
Haben die einzelnen Krankenhäuser im Jahr 2015 ein positives Jahresergebnis erwirtschaftet? Bitte den Stand des Jahresergebnisses zum 31. Dezember 2015 aufschlüsseln!
Wenn nein, worin liegen die Ursachen für die „negative Entwicklung“ und wie ist diese konkret zu Stande gekommen?
Wie gestaltet sich die wirtschaftliche Entwicklung der einzelnen Krankenhäuser seit 2005?
Patienten- und Personalentwicklung an den Krankenhausstandorten 2015
Wie ist die Patienten- und Personalentwicklung an den Krankenhausstandorten 2015?
Wie hoch ist der Grad der Bettenauslastung an den einzelnen Klinikumsstandorten im Jahr 2015 gewesen?
Jahresergebnis der drei Virtuellen Kliniken (Ost-Mitte-West)
Wie sieht das Betriebsergebnis der drei „Virtuellen Kliniken“ im Jahr 2015 aus?
Wie ist die Patienten- und Personalentwicklung in den drei „Virtuellen Kliniken“ im Jahr 2015?
Betriebswirtschaftliche Auswirkungen der Medizinstrategie 2020
Hat es an den drei Klinikumsstandorten Springe, Burgwedel und Lehrte infolge des verunglückten Dialogprozesses und der Verunsicherung der Patientinnen und Patienten signifikante Einbrüche im betriebswirtschaftlichen Ergebnis gegeben?
Konnte der Standort Gehrden aufgrund der Schließung des Klinikums Springe das Patientenpotential, das bisher vom Krankenhaus Springe abgedeckt wurde, vollständig aufnehmen? Hat die KRH GmbH aufgrund der Schließung des Standortes Springe mögliche Patienten verloren?
Mit freundlichen Grüßen f.d.R.
gez. Bernward Schlossarek Susanne Lieberum
-Fraktionsvorsitzender- -Referentin-