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Fachkräfte, wo seid ihr? So lautete der provokante Titel der Reihe „Regionstalk“, eine Informationsveranstaltung der CDU-Fraktion Region Hannover. Am Donnerstag, dem 15. Oktober 2015, waren mehr als 70 interessierte Gäste erschienen, die sich lebhaft an der Diskussion zum Fachkräftemangel beteiligten.
Das Podium war - wie auch bei den Veranstaltungen zuvor - hochkarätig besetzt. Neben Ulrike Krause als wirtschaftspolitische Sprecherin der CDU-Fraktion und dem Regions- und Landtagsabgeordneten der CDU, Rainer Fredermann, waren folgende Experten mit von der Partie: Dipl.-Ök. Olaf Brandes, Geschäftsführer IdeenExpo GmbH; Dipl.-Kfm. Jans-Paul Ernsting, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Hannover; Dr.-Ing. Adolf M. Kopp, Geschäftsführer hannoverimpuls GmbH und Michael Sternberg, Schulleiter der BBS 6 Region Hannover.
Bernward Schlossarek, Vorsitzender der CDU-Fraktion, wies in seinen Begrüßungsworten auf die aktuelle Situation in der Region Hannover hin: „Es gibt Engpässe in einzelnen technischen Berufsfeldern sowie in Gesundheits- und Pflegeberufen. Mangelsituationen zeigen sich weiterhin auch bei nichtakademischen Fachkräften.“
Dazu passend waren die Zahlen, die die Experten zu Beginn der Diskussion präsentierten. So werden in der Industrie zukünftig die beruflich Qualifizierten fehlen. Im Jahr 2030 wird es sogar sechs Millionen Erwerbsfähige weniger geben. Aktuell sind im Handwerksbereich rund 300 Lehrstellen nicht besetzt.
Ulrike Krause positionierte sich stellvertretend für die CDU-Fraktion. „Die größte Herausforderung besteht darin, eine Passgenauigkeit zwischen der Qualifikation von Bewerbern und dem jeweiligen Anforderungsprofil des Unternehmens herzustellen“, so Krause. Dazu bedarf es allerdings der Bereitschaft zum lebenslangen Lernen und zur Weiterentwicklung auf beiden Seiten. Vor dem Hintergrund einer wachsenden und für den Wissenschaftsstandort Hannover sicher notwendigen Akademisierung unserer Arbeitswelt hält Ulrike Krause es für zwingend, die Attraktivität der dualen Ausbildung zu erhöhen und in die Infrastruktur der Berufsschulen und in deren Reorganisation zu investieren. Besonderes Augenmerk sollte dabei auf Praktika während der Schulzeit gelegt werden, um so frühzeitig die Weichen für die Zukunft stellen zu können.
Trotz der teilweise kontrovers geführten Diskussion waren sich am Ende alle Beteiligten bei dem derzeit alles beherrschenden Thema einig: Die Zuwanderer dürfen nicht als Last, sondern dürfen auch als Chance für unseren Arbeitsmarkt verstanden werden. Es liegt an uns, die Rahmenbedingungen zu schaffen, um den Bedürfnissen aller gerecht zu werden, denn mit den Flüchtlingen allein werden wir das Problem des wachsenden Fachkräftebedarfs nicht lösen.