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„Angesichts der offensichtlich erhöhten Abmeldefrequenz der Notaufnahmen in der
Region fordern wir endlich eine systematische Erhebung von Daten und deren gründliche Analyse“, so Bernward Schlossarek, Vorsitzender der CDU-Fraktion Region Hannover. Nur wer so vorgehe, könne
Systemfehler und Engpässe erkennen und die Situation verbessern.
Seit geraumer Zeit thematisiert die Fraktion die Situation der Notaufnahmen in der Region. „Die Lage ist wesentlich dramatischer als es uns lieb sein kann,“ bekennt Schlossarek weiter. Durch das
beharrliche Nachfragen seiner Fraktion und der anschließenden Berichterstattung ist das Ausmaß der Misere öffentlich geworden.
„Aus den vielen Gesprächen mit den Rettungsdiensten und Notärzten wissen wir, dass nicht nur die Notaufnahmen komplett für einige Stunden, sondern auch einzelne Fachabteilungen bis zu mehreren
Tagen in den Krankenhäusern abgemeldet werden. Dieses ist besonders befremdlich, da die Notaufnahmen der Krankenhäuser gesetzlich zur Untersuchung und Erstversorgung von Notfallpatienten
verpflichtet sind.“
Die Folge sind dann erhebliche Schwierigkeiten für den Rettungsdienst, da die Einsatzdauer der Fahrzeuge steigt und diese für ihren Einsatzbereich nicht rechtzeitig wieder zur Verfügung stehen. Dies hat letztlich erhebliche Auswirkungen auf das Erreichen der gesetzlichen Hilfsfrist und damit auf den Sicherstellungsauftrag. Schon lange ist bekannt, dass es häufige Abmeldungen gibt speziell in der Neurologie und der internistischen Intensiv. Im Bereich der Stroke Unit Einheiten (Facheinheiten zur Erstversorgung von Schlaganfällen) gibt es in allen Krankenhäusern einen sprunghaften Anstieg seit einigen Jahren. „Insofern sind die Versorgungskapazitäten für bestimmte Notfälle wie Schlaganfälle oder Infarkte in manchen Bereichen der Region teilweise über mehr als 24 Stunden hinweg nicht gesichert,“ resümiert Schlossarek. Wer in dieser Zeit diesbezügliche Hilfe benötigt, schwebe in Lebensgefahr. „Schließungen von Kliniken sind meiner Ansicht nach das falsche Signal und werden die Situation noch weiter verschlechtern. Hier besteht seit Jahren ein akuter Handlungsbedarf. Und wir müssen an die Ursachenanalyse ran.“
Der monatealten Forderung der CDU nach Zahlen, Daten und Fakten wird nicht nachgekommen. Vorläufiger Höhepunkt ist nun die Beantwortung der Anfragen hinsichtlich der Abmeldehäufigkeit von Notaufnahmen. „Wir hätten es durchaus verstanden, wenn uns gesagt worden wäre, dass solche Daten nicht herausgegeben werden dürften. Was uns jedoch geradezu verstört hat ist die Aussage, dass solche Daten gar nicht existieren.“
Man frage sich mittlerweile ernsthaft, auf welcher Basis die
Notfallversorgungskapazitäten in der Region eigentlich geplant und vorgehalten werden. So antwortete die Regionsverwaltung auf die oben genannten Anfragen lapidar, dass hierüber keine
Dokumentation erfolge. Die sogenannten Abmeldefaxe würden lediglich zeitweise aufbewahrt und eine systematische Aufarbeitung finde aufgrund zu hohen Personalbedarfes gar nicht erst statt.
„Es ist höchste Zeit hier anzusetzen und der Lückenhaftigkeit der Dokumentation, der Auswertung und letztlich der Bereitstellung von Notfallversorgungskapazitäten konsequent zu begegnen. Dieses
Thema weiterhin stiefmütterlich zu behandeln bedeutet Menschenleben zu gefährden. Das kann niemand verantworten wollen,“ schließt Schlossarek seinen Appell an die Regionsverwaltung ab.