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Sehr geehrter Herr Jagau,
die Verwaltung der Region Hannover plant, Veränderungen in der BBS-Schullandschaft vorzunehmen. Unter anderem soll die BBS 6 als selbstständige organisatorische Einheit aufgehoben und die dort vorgehaltenen Bildungsangebote an verschiedene andere berufsbildende Schulen verteilt werden.
Dies vorausgeschickt frage ich Sie:
1. Das Gebäude der BBS 6 ist durch seine großen Werkstatthallen und die Ausrichtung auf die jetzt vorhandenen Lehrangebote geprägt. Die Räume und Hallen müssten beim Umzug der Hannah-Arendt-Schule in das Gebäude der jetzigen BBS 6 verändert werden. Welche Veränderungen müssten vorgenommen werden?
2. Mit welchen Umbaukosten ist zu rechnen?
3. Da bei dem Umbau in den Bestand eingegriffen werden würde, ist es des Weiteren fraglich, ob die geltende EnEV berücksichtigt werden muss. Muss bei den geplanten Umbaumaßnahmen die geltende EnEV berücksichtigt werden und müssen neben den erforderlichen Umbaumaßnahmen auch energetische Sanierungen erfolgen?
4. Welche Umbaumaßnahmen sind an Standorten mit veränderten Bildungsangeboten zu vollziehen? Burgdorf, Springe usw.? (Bitte separat auflisten)
5. Mit welchen Umbaukosten ist an diesen Standorten für die jeweiligen Maßnahmen zu rechnen? (Bitte separat auflisten)
6. Des Weiteren müssen einzelne Standorte mit Lernmaterialien und Werkstätten umziehen. Mit welchen Umzugskosten ist zu rechnen? (Bitte separat für die einzelnen Schulen aufführen)
7. Im Zuge der Neustrukturierung der BBS-Landschaft wurde behauptet, dass die meisten Schülerinnen und Schüler der BBS 6 motorisiert seien. Wie hoch ist der Motorisierungsgrad der Schülerinnen und Schüler an der BBS 6?
8. Wie alt ist der/die jüngste/r Schüler/in an der BBS 6?
9. Welche Überlegungen gibt es hinsichtlich der Optimierung der Verbindungen im ÖPNV für die von der Verlagerung ihrer Bildungsgänge nach Burgdorf betroffenen Schüler/innen (Busanbindung der Schule)?
10. Sind Alternativen zu dem jetzt vorgelegten Konzept geprüft worden? Wenn, ja welche?
Mit freundlichen Grüßen f. d. R.
gez. Jan Dingeldey Susanne Lieberum
-Regionsabgeordneter- -Referentin-
Die Anfrage wird wie folgt beantwortet:
zu Frage 1
Da die Hannah-Arendt-Schule vorwiegend allgemeine Unterrichtsräume benötigt, müssen 30 Fachpraxisräume umgewandelt werden. Eine detaillierte Auflistung der Umbaumaßnahmen wird nach entsprechender Beschlussfassung mit der Schule abgestimmt und konkretisiert.Das Schulgebäude Goetheplatz (BBS 6) weist einen rechnerischen Bestand von 56 Unterrichtsräumen mit einer Fläche von 4.200 m² aus, die sich wie folgt verteilt:
Der auf das Zielkonzept abgestimmte Bedarf der H-A-S ist im Rahmen des vorhandenen Raumangebotes darstellbar. Die Raumgrößen sind grundsätzlich für die Bildungsgänge im Berufsfeld Wirtschaft und Verwaltung geeignet.
zu Frage 2 Den Umbaubedarf für das Gebäude Goetheplatz (BBS 6) für die H-A-S schätzt die Verwaltung mit 4,2 Mio. € ein.
zu Frage 3 Bei den Umbauarbeiten muss die geltende EnEV berücksichtigt werden. Wegen der geplanten baulichen Anpassungsbedarfe ist es sinnvoll, die ohnehin erforderliche Gebäudesanierung - auch unter energetischen Aspekten - zeitlich zu verbinden.
zu Frage 4 In den Feinabstimmungen mit den betroffenen Schulen wird zu gegebener Zeit die Anzahl und Qualität der zu schaffenden Räume noch näher definiert. Das Konzept basiert auf der Tatsache, dass in den betreffenden Schulen genug Raumreserven zur Aufnahme der Bildungsgänge existieren. Eine detaillierte Auflistung der Umbaumaßnahmen kann im jetzigen Planungsstadium nicht vorgelegt werden.
zu Frage 5
zu Frage 6 Die durch das BBS-Konzept bedingten Umzugsaufwendungen wurden anhand von Erfahrungswerten pauschal mit rd. 0,6 Mio. € veranschlagt. Eine schulbezogene Auflistung der Umzugskosten kann im jetzigen Planungsstadium nicht vorgelegt werden.
zu Frage 7 Im Rahmen einer vollerhebungsnahen Abfrage der letzten Tage (01/02.2014) wurde ermittelt, dass 47% der Berufsschüler/-innen überwiegend mit einem Kraftfahrzeug zur Berufsschule fahren. Dagegen nutzen 53% der Berufsschüler/-innen ausschließlich den ÖPNV.
Stabilität: Zu erwähnen ist, dass die 47% Kraftfahrzeugnutzer nicht als stabil anzusehen sind und erheblich schwanken können. Dazu trägt der Wegfall der Motorradnutzung im Winter, das überdurchschnittlich hohe Alter vieler Fahrzeuge verbunden mit Funktionsausfällen (siehe die jährliche DEKRA-Untersuchung SafetyCheck an der BBS 6) und das begrenzte Einkommen der Auszubildenden zur Finanzierung der Fahrzeug-Betriebskosten mit bei.
Die Schülerinnen und Schüler der Vollzeitbildungsgänge der Berufseinstiegsschule sind vollständig auf den ÖPNV angewiesen. Die Schülerinnen und Schüler der 1-jährigen Berufsfachschulen weisen einen Motorisierungsgrad von 11% (Moped, Motorrad und in seltenen Ausnahmefällen Pkw) auf.
zu Frage 8 Stand 03.02.2014 16 Jahre in allen Bildungsgängen (32 x) - z. T. 15 Jahre alt zu Beginn des Schuljahres 58 Jahre in der Berufsschule (Ausbildungsberuf: Anerkannte Werkstatt für behinderte Menschen (ohne anerk. Ausbildungsberuf)) (1 x)
zu Frage 9 Die BBS Burgdorf plant für die betreffenden Bildungsgänge eine Verschiebung der Unterrichtszeiten auf 09.30 Uhr bis 16:30 Uhr; somit kann der Verkehrsträger die Beförderung der zusätzlichen ca. 120 BerufsschülerInnen täglich vom Bahnhof zur Schule und zurück mit den vorhandenen Buskapazitäten problemlos gewährleisten. Der Anschluss an die Express-S-Bahn nach Hannover (Fahrtzeit 18 Min.) ist dabei gegeben.
zu Frage 10 Mit der Drucksache 880/2013 nebst Änderungsantrag 1073/2013 wurde der Handlungsrahmen für die Arbeitsgruppe gesteckt. Das vorgelegte Konzept ist das Ergebnis eines intensiven, konsensorientierten Abstimmungsprozesses und berücksichtigt alle Parameter. Mögliche Alternativen zur Aufhebung der BBS 6, wie z.B. die Auflösung der Hannah-Arendt-Schule, der BBS 2 oder der BBS me, wurden unter Beachtung schulfachlicher, wirtschaftlicher und nachhaltiger Aspekte verworfen. Die Verlagerung der BBS 3 in das Gebäude Goetheplatz wurde u.a. aus schulorganisatorischen Gründen nicht empfohlen.
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