CDU-Fraktionsgeschäftsstelle, Tel.: 05 11/ 616 - 2 21 90, Kontakt
18.06.2009
Anfrage gem. § 8 Abs. 3 der Geschäftsordnung zur schriftlichen Beantwortung
Abendgymnasium und Hannover Kolleg
Sehr geehrter Herr Jagau,
bei ihrem Besuch des Abendgymnasiums und des Hannover Kollegs am 05.06.2009 haben sich die CDU-Mitglieder im Ausschuss für Schulen, Kultur und Sport über die Arbeit und Ziele der beiden Schulen,
die als „Gymnasium für Erwachsene“ seit dem Jahr 2001 in dem Schulgebäude an der Thurnitistraße 6 in Hannover-Döhren untergebracht sind, informiert. Die Region Hannover ist Schulträger der beiden
Gymnasien, die schulorganisatorisch und personell eng verzahnt sind. Bei unserem Besuch konnten wir in Augenschein nehmen, dass noch einige Veränderungen notwendig sind, um das Schulgebäude den
Bedürfnissen einer modernen Schule mit einem regionsweiten Einzugsbereich anpassen zu können.
Ich frage dazu die Verwaltung:
1.Das Schulgebäude an der Thurnitistraße 6 in Hannover-Döhren wurde von der Region Hannover 2001 bei der Regionsbildung von der Landeshauptstadt übernommen.
a) Wie sind bei der Regionsbildung die Eigentumsverhältnisse an der Thurnitistraße 6 geregelt worden? Gab es seitens der Landeshauptstadt Ausparzellierungen aus dem bestehenden Schulareal und
wenn ja in welcher Größe?
b) Sind der Regionsverwaltung Überlegungen innerhalb der Stadt Hannover bekannt, dass die Landeshauptstadt im Zuge einer breit angelegten Sanierung des Stadtteils Döhren plant, die
Stadtteilbibliothek, das Bürgerbüro, das Jugendzentrum und das Freizeitheim in das Gebäude des „Gymnasiums für Erwachsene“ zu verlegen“? Gibt es innerhalb der Regionsverwaltung Überlegungen, der
Landeshauptstadt entgegenzukommen und das „Gymnasium für Erwachsene“ an einen anderen Standort (z. B. nach Lehrte als Ersatz für die BBS) zu verlagern?
2. Die Schulinspektion stellte nach ihrem Besuch vom 17.-21.09.2007 in ihrem Abschlussbericht vom 07.11.2007 auf Seite 6 fest: „Das Gebäude ist weitgehend renoviert, nur die veraltete
Heizungsanlage und einige undichte Fenster wurden noch nicht saniert.“ Bei unserem Besuch konnten wir in Augenschein nehmen, dass die beanstandeten Fenster im Schulgebäude an der Thurnitistraße 6
nicht den energetischen Anforderungen entsprechen und noch immer nicht saniert worden sind, obwohl Lehrer und Schüler sich über die undichten Fenster und über eine ständige Zugluft in den
Unterrichtsräumen beklagten.
a) Wie viele Fenster müssen energetisch saniert werden, um die im Inspektionsbericht festgestellten Mängel abzustellen?
b) Welche baulichen Maßnahmen hat die Regionsverwaltung seit der Bekanntgabe des Inspektionsberichts im November 2007 unternommen, um die beanstandeten baulichen Verhältnisse im Bereich der
Fenster zu sanieren?
c) Welche baulichen Maßnahmen plant die Regionsverwaltung, um die beanstandeten baulichen Verhältnisse im Bereich der Fenster zu sanieren?
d) Mit welchen Kosten rechnet die Region Hannover nach dem derzeitigen Planungsstand bei einer Sanierung des betroffenen Fensterbestands?
3. Die Schulinspektion stellte in ihrem Abschlussbericht vom 07.11.2007 auf Seite 7 fest: „Die Sporthalle wird von Vereinen und anderen Schulen unproblematisch mit genutzt. Der Sanierungsbedarf
an dieser Stelle ist dem Schulträger bekannt. So werden z. B. die Lichtkuppeln aus Plastik ohne zusätzliche Sanierung leicht beschädigt.“ Weiterhin heißt es auf Seite 6: „Die Duschen an der
Sporthalle können nur bei laufendem Heizungsbetrieb energieaufwendig mit warmen Wasser versorgt werden.“
a) Welche baulichen Maßnahmen hat die Regionsverwaltung seit der Bekanntgabe des Inspektionsberichts unternommen, um die beanstandeten baulichen Verhältnisse im Bereich der Sporthalle
abzustellen?
b) Mit welchen Kosten rechnet die Region Hannover nach dem derzeitigen Planungsstand bei einer Sanierung der beanstandeten Mängel?
c) Wann sollen die Sanierungsmaßnahmen an der Sporthalle beginnen? Bis wann sollen die Sanierungsmaßnahmen nach dem derzeitigen Planungsstand abgeschlossen sein?
4. An das Schulgebäude grenzt die Außensportanlage an, die der Landeshauptstadt Hannover gehört. Obwohl dieser Sportplatz in bedauerlichem Zustand ist und daher nur noch bedingt für den
schulischen Sportunterricht geeignet ist, wird dieser auch von den Schülern der Förderschule Franz-Mersi-Schule genutzt.
a) Sind mit der Landeshauptstadt Hannover Gespräche über die Zukunft der Außensportanlagen mit dem Ziel aufgenommen worden, diesen Sportplatz wieder uneingeschränkt nutzen zu können?
b) Die Region plant, eine an die Außensportanlagen grenzende kleine „wilde Wiese“ zu einem Rasenplatz bzw. Kleinspielfeld umzugestalten. Welche Kosten werden für diese Baumaßnahme veranschlagt?
Wie viele Schüler können diesen „Mini-Sportplatz“ gleichzeitig nutzen?
5. Die Aula der Schule wird für Konferenzen, Feierlichkeiten und Klausuren genutzt. Sie verfügt jedoch über keinen zweiten Rettungsweg. Die Richtlinie über bauaufsichtliche Anforderungen der
Schulen von 2000 schreibt jedoch verbindlich zwei voneinander unabhängige Rettungswege zu den Ausgängen vor.
a) Sind die Normen der SchlbauR Ziffer 4 in dem Schulgebäude an der Thurnitistraße 6 erfüllt?
b) Welche Brandschutzmaßnahmen sind an diesem Schulstandort zu treffen, um einen Standard zu erreichen, der den gesetzlich vorgegebenen Brandschutzbestimmungen entspricht?
c) Wie hoch sind die dafür voraussichtlich in Ansatz zu bringenden Kosten?
6. Die Schulinspektion stellte hinsichtlich der Größe des relativ kleinen Lehrerzimmers in ihrem Abschlussbericht vom 07.11.2007 auf Seite 7 fest: „In der ehemaligen Hausmeisterwohnung wird ein
Raum für Besprechungen und für Tagungen genutzt. Dort gibt es noch einen zusätzlichen Arbeitsraum mit zwei Arbeitsplätzen, zwei weitere stehen in der Bibliothek zur Verfügung, ein weiterer Raum
auch für Kleingruppen und für Besprechungen. Da diese Arbeitsplätze nicht ausreichen für eine Schule, an der einige Lehrkräfte vormittags, nachmittags und abends arbeiten, plant der Schulträger
einen zusätzlichen Pavillon auf dem Schulgelände zu errichten.“
a) Entspricht die Größe des Lehrerzimmers hinsichtlich der Bewegungsfläche am Arbeitsplatz den berufsgenossenschaftlichen und arbeitsmedizinischen Standards, um arbeitsbedingte
Gesundheitsgefahren für die Lehrkräfte abzuwehren?
b) Welche baulichen Maßnahmen hat die Regionsverwaltung seit der Bekanntgabe des Inspektionsberichts unternommen, um die beanstandeten Verhältnisse im Bereich des Lehrerzimmers abzustellen?
c) Mit welchen Kosten rechnet die Region Hannover nach dem derzeitigen Planungsstand bei der Errichtung des zusätzlichen Pavillons auf dem Schulgelände?
d) Wann soll mit der im Schulinspektionsbericht angekündigten Baumaßnahme begonnen werden?
Mit freundlichen Grüßen
f.d.R.
gez.
Bernward
Schlossarek
-Regionsabgeordneter-