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Der Regionsabgeordnete Bernward Schlossarek fordert:
Patenschaften zu den ehemals ostdeutschen Kreisen konzeptionell weiterentwickeln!
Die Region Hannover beabsichtigt, auf der Regionsversammlung am 3. November 2009 die bestehenden Patenschaften zu den ehemals ostdeutschen Kreisen aufzugeben. Die bestehenden Patenschaften wurden von den Altkreisen, die in die Region Hannover aufgingen, zwischen 1954 und 1960 abgeschlossen, um die Integration der vielen Vertriebenen zu unterstützen.
Stilloses Verhalten wirft der Regionsabgeordnete Bernward Schlossarek dem Regionspräsidenten Hauke Jagau vor, der sich mit diesem Ausstieg von einer langen Tradition in der Region verabschieden
will. „Dem Regionspräsidenten geht es hier vor allem um einen politisch-symbolischen Akt, da die finanziellen Unterstützungen bereits im zurückliegenden Jahr vollständig gestrichen worden sind.
Die Region Hannover hatte die Streichung von rund 2500,-€ für die Patenschaft mit der angespannten Haushaltslage begründet. Angesichts eines stetig steigenden Schuldenbergs von 1 Milliarde Euro,
die die Region Hannover in den acht Jahren ihres Bestehen angehäuft hat, ist das eine lächerliche Summe, um hier Sparwillen zu demonstrieren“, meint der Lehrter Regionsabgeordnete. Für
Schlossarek steht aber nicht die Streichung der finanziellen Mittel im Vordergrund, sondern die Art und Weise wie der Regionspräsident mit den Repräsentanten der früheren Heimatkreise in seiner
bisherigen Amtszeit umgegangen ist. Früher waren regelmäßige Treffen zwischen den Repräsentanten und der Kreisspitze üblich, jetzt gibt es gar keinen Kontakt mehr.
Der Lehrter Regionsabgeordnete, dessen Vater selbst als Schlesier vertrieben worden ist und der in der Stadt Lehrte eine neue Heimat gefunden hat, weist daraufhin, dass der Umgang mit der
bestehenden Patenschaft zur Kreisgemeinschaft Heiligenbeil/Ostpreußen im Altkreis Burgdorf auch eine Frage der Erinnerungskultur sei. „In Lehrte sind nach 1945 viele Vertriebene – auch aus
Heiligenbeil- aufgenommen und integriert worden. „Die Erinnerung daran wach zu halten“, so Schlossarek, „ist auch eine Mahnung an die Menschen, sich dafür einzusetzen, dass es unter den Völkern
zu Frieden und Aussöhnung kommt. Dabei darf ein überkommener rechtsgerichteter Revanchismus keine Chance haben!“
“Für die CDU-Regionsfraktion“, so Schlossarek, „ist dieses eine Missachtung der Aufbau- und Integrationsleistung der Heimatvertriebenen nach dem zweiten Weltkrieg. Diese Leistungen verdienen
unsere Anerkennung. Gerade die Patenkreise haben sich immer zur Versöhnung und zum friedlichen Ausgleich mit unseren europäischen Nachbarn bekannt.“ Sie waren nach der politischen Wende die
ersten, die in ihrer ehemaligen Heimat humanitäre Hilfe leisteten und dies heute noch tun. Daher sei es unverständlich, dass der Regionspräsident die Patenschaft auf eine bloße Integrationshilfe
der Vertriebenen reduzieren würde, deren Zweck erfüllt sei. „Vor diesem Hintergrund kann ich mir nicht vorstellen, dass die Stadt Lehrte diesem stillosen Vorbild des Regionspräsidenten folgen
wird, die Patenschaft wie die Mitgliedschaft in einem Verein zu kündigen und das Wappen des ehemaligen Patenkreises im Lehrter Rathaus einfach abzuhängen. Als Pate hat man schließlich eine
dauerhafte Beziehung zu seinem Patenkind. Es wäre wünschenswert gewesen, wenn der Regionspräsident sich gemeinsam mit den Heimatverbänden zusammengesetzt und über eine konzeptionelle
Neuorientierung dieser geerbten Patenschaften nachgedacht hätte“, so Schlossarek.
Hannover, den 26.10.2009
Kontakt: Bernward Schlossarek, CDU-Regionsfraktion, Tel.05132-872392